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Fläche: 42,7 km²
Einwohner: 611
ehrenamtlicher Bürgermeister: Kay Benesch
Ortsteile: Hohenbucko, Proßmarke
Die Gemeinde Hohenbucko ist amtsangehörige Gemeinde des Amtes Schlieben. Nach § 135 der Brandenburgischen Kommunalverfassung (BbgKVerf) werden alle Verwaltungsangelegenheiten durch das Amt Schlieben, vertreten durch den Amtsdirektor Herrn Andreas Polz, wahrgenommen.
Ortsteil Hohenbucko
- Fläche: 2.512,4 ha -
Ortsvorsteher: Thomas Merthen
Der Ort wurde 1346 in dem Meißner Bistumsmatrikel als Hoenbuchau (später Hoenbokaw) erstmals urkundlich erwähnt.
Der seltene Fund einer Goldmünze vor etwa dreißig Jahren aus der sogenannten Römischen Kaiserzeit (um 250 n. Chr.) gibt einen Hinweis auf die verkehrsgünstige Lage der Ortschaft in früherer Zeit.
Um 1512 führte der Schenk von Landsberg räuberische Überfälle gegen das Dorf und ließ es niederbrennen. 16 Gehöfte fielen den Flammen zum Opfer und auch die Kirche wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der Schreckensruf „der Schenke“ versetzte die Bevölkerung noch jahrzehntelang in Angst und Schrecken.
Auch im Dreißigjährigen Krieg erlitten die Bewohner von Hohenbucko viele Grausamkeiten abwechselnd von kaiserlichen (1631) und schwedischen Truppen (1637).
1638 gab es laut Schliebener Chronik in Hohenbucko ein Jagdhaus, das dem sächsischen Kurfürsten zur Verfügung stand.
Über die Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756 – 1763) fertigte der Hohenbuckoer Pfarrer Graupner heimatgeschichtlich interessante Aufzeichnungen an.
Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wurde zum 31. Dezember 2001 aus den Gemeinden Hohenbucko und Proßmarke die neue Gemeinde Hohenbucko gebildet. Nach Schlieben ist Hohenbucko mit etwa 417 Einwohnern der zweitgrößte Ort des Amtsbereiches.
Die Dorfkirche in Hohenbucko hat die Form eines rechteckigen, flachgedeckten Granitquaders aus dem Ende des 13. Jahrhunderts mit einem Satteldach. Aufgrund ihrer erhöhten, freistehenden Lage bestimmt die Kirche mit ihrem prägnanten Westquerturm das Erscheinungsbild des Ortes. Die Kursächsische Postmeilensäule von 1750 stellt einen Meilenstein dar, der Entfernungen und Gehzeiten bis auf eine Achtelstunde genau angibt. Die Poststraßen von Leipzig nach Frankfurt Oder und von Dahme nach Sonnewalde und Kirchhain verliefen durch Hohenbucko.Die Gestaltung der Steine variiert je nach der Distanz, für die sie stehen. Sie können die Form eines Obelisken, einer antiken Herme oder einer Stele haben. Vorbild waren römische Meilensäulen. Die Kursächsischen Postmeilensäulen wurden während der Regierungszeit Augusts des Starken und seines Nachfolgers an allen wichtigen Post- und Handelsstraßen und in fast allen Städten des Kurfürstentums Sachsen zur Angabe der amtlichen Entfernungen aufgestellt. Dies sollte die Grundlage für eine einheitliche Berechnung der Postgebühren schaffen. Auf dem Dachboden des einstigen Dorfkonsums befindet sich mit dem „Dachboden der Erinnerungen“ eine private Ausstellung, welche an die Zeit der Konsumläden in der DDR erinnert. Viele liebevoll gesammelten Utensilien und Geräte (Spielzeug, Möbelstücke, Gebrauchsgegenstände u.a.) gewähren einen Einblick in vergangene Zeiten. Eine weitere Sehenswürdigkeit lebt in Alpaca – Island. Die Alpacazucht bietet die Möglichkeit Produkte aus der tollen Alpacafaser zu erwerben. Auch Trekkingtouren durch die Rochauer Heide werden angeboten. Das Naturprodukt beeindruckt durch seine Weichheit und Kuscheligkeit.
In der Kindertagesstätte „Rappelkiste“ können Kinder von 0-12 Jahren betreut werden. Die Kita befindet sich direkt am Wald, der zum Spielen und für aufregende Erkundungen genutzt wird. Die Grundschule in Hohenbucko besuchen zurzeit 70 Schüler in den Klassen eins bis sechs. Jahrgangsmischungen in ausgewählten Unterrichtsfächern oder die Nutzung verschiedener Lernorte (Waldschule Waidmannsruh) sind beliebte Methoden, um den Kindern den Schulstoff bestmöglich zu vermitteln. Außerdem haben die Schüler viel Spaß bei Projekt- und Werkstattarbeiten, Lernstationen sowie Sachkunde in Verbindung mit Schulgartenunterricht.
Vereine
Freiwillige Feuerwehr Hohenbucko e. V.
Förderverein Dorfkirche Hohenbucko e. V.
Seniorenverein Hohenbucko
Kaninchenzüchterverein e. V. Schlieben und Umgebung
Ortsteil Proßmarke
- Fläche: 1.754,7 ha -
Ortsvorsteher: Kay Benesch
Das Dorf Proßmarke, wo bronzezeitliche Funde auf eine wesentlich frühere Besiedlung hinweisen, wurde urkundlich erstmals im Jahre 1376 als Prouismarke erwähnt, später 1387 als Probstmargke und 1419 als Probstmarke. Deutlich wird die Zweiteilung des Ortsnamens in „Probst“ und „Mark“. Es gab sehr wohl eine große Probstei in dieser Zeit und zwar die in Schlieben (1292). Die Ersterwähnung 1376 wird der Tatsache verdankt, dass in diesem Jahr Herzog Wenzel 15 Dörfer, darunter Proßmarke, dem „edlen Richard Herrn von der Dahme“ zum Lehen gab. Seit dem 14. Jahrhundert existiert auch die frühgotische, dem Heiligen Georg gewidmete Dorfkirche. Das Türkensteuerregister von 1542 hat 19 Familiennamen von Eigentümern im Dorf erhalten. Erhebliche Zerstörungen gab es im Dreißigjährigen Krieg. Die den Heimatfreunden bekannten Aufzeichnungen des Hohenbuckoer Pfarrers Graupner lassen erkennen, welche Leiden und Lasten die Gemeinde im Siebenjährigen Krieg zu tragen hatte. Allein bis August 1758 betrug der Schaden durch die feindlichen Preußen für den Ort 1700 Taler. 1810 verfasste M. Joseph Dittrich, Pfarrer in Hohenbucko, auf Bitten der Filialgemeinde Proßmarke ein kleines Buch, das eine Brandpredigt sowie Gebete und Gesänge enthält, die mit Brandkatastrophen im Dorf zu tun hatten. Aufgeführt werden Brände in den Jahren 1762, 1795, 1809. Auch aus der „Vorwendezeit“ gibt es erinnerungswürdige Ereignisse. 1957 wurde in Proßmarke die letzte achtstufige Einklassenschule des Kreises Herzberg aufgelöst. Im Jahre 1980 konnten bei Proßmarke die Reste einer untermauerten Bockwindmühle festgestellt werden. Bereits für 1753 wurde eine Windmühle im Ort nachgewiesen, eine Zweite für 1791. Beide Mühlen waren noch in Akten der Jahre 1925/1926 vorhanden. Im Rahmen der Gemeindegebietsreform erfolgte am 31. Dezember 2001 der Zusammenschluss von Proßmarke mit der benachbarten Gemeinde Hohenbucko.
Pilzsuchern ist der Ort mit seiner Feldsteinkirche aus dem 14. Jahrhundert nicht unbekannt. Die Kirche in Proßmarke steht auf einer leichten Erhebung des Geländes in der Ortsmitte. An der Südseite der Kirche befindet sich ein Grabstein aus Mitte des 19. Jahrhunderts mit betendem Engel auf einem hohen Sockel, außerdem steht sie unter Denkmalschutz. Von der größeren Glocke der Kirche, die aus dem Jahre 1495 stammt, gab es lange Zeit nur Soloauftritte. Um diese Situation zu verbessern, wurde im Ort eine Spendenaktion im Jahr 2011 gestartet. 11.000,00 € sammelten die Bürgerinnen und Bürger des Ortes, weitere 3.300,00 € steuerte die Kollekte der Dorfkirche bei. In der Summe war es genau der Betrag, der für einen Neuguss in der Kunstgießerei Lauchhammer erforderlich war. Somit ist in Proßmarke für die Kirche eine kleine Kirchenglocke im Verlaufe eines Gottesdienstes unter freiem Himmel von Pfarrer Dr. Stefan Schönfeld am 01.10.2011 feierlich geweiht worden. 352 Kilogramm schwer und 83 cm im Durchmesser, unter anderem mit Bildnissen des "Proßmarker Taufengel" und einer "Jakobsmuschel" verziert, so präsentiert sich die jüngste Errungenschaft in Proßmarke. Die Kirchenglocke soll fortan im Ton H im Kirchturm mitschwingen. Proßmarke bietet einen günstigen Ausgangspunkt für erlebnisreiche Wanderungen in das Fichtwaldgebiet oder auch in die Hochwälder der Proßmarker und Rochauer Heide.
Vereine
Freiwillige Feuerwehr Proßmarke e. V.
Tischtennisverein e. V. Proßmarke